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Über mich - Kurzporträt von Rolf Speidel


Seit 38 Jahren - Firmengründung 01.04.1985

Porträtbild von Rolf Speidel - Gründer des Verlag Rolf Speidel, Fachverlag für Wettsysteme

Schon manch meiner Kunden, Freunde und Bekannte hat mich gefragt, wie es bei mir dazu kam, einen derartigen Spezialverlag im Wettbereich zu gründen und davon leben zu können? Nun, das ist natürlich eine längere Geschichte, die ich hier in aller Kürze erzählen möchte. Dazu fange ich am besten ganz von vorne an.

 

Geboren und aufgewachsen bin ich in Balingen auf der schwäbischen Alb. Eine Begeisterung für Spiele und Wetten hatte ich schon als Kind. Im zarten Alter von elf Jahren konnte ich schon richtig gut Skat spielen. In meiner Zeit als Jugendlicher war hingegen Poker und 17 und 4 angesagt. Dennoch war es Zufall, dass ich ausgerechnet in einer Toto/Lotto-Annahmestelle in Albstadt-Ebingen eine Ausbildungsstelle bekam.

 

Dort wurde ich schnell mit allen staatlichen Glücksspielen vertraut. Bereits als Lehrling leitete ich selbstständig den Vertrieb der Lose von der Süddeutschen Klassenlotterie. Wie Systeme funktionierten war mir schnell klar, auch mit der etwas schwierigen Blockwette in der 11er-Wette war ich gut vertraut. Damals hatte übrigens noch das Rennquintett und Toto einen großen Stellenwert. Während der Ausbildung sammelte ich die wöchentlich von der Lottogesellschaft herausgegebenen Tippvorschauen. Aufgrund eines guten Kontakts zu einer Archivarin der Staatlichen Toto-Lotto GmbH in Stuttgart gelang es mir einige Jahre später, alle mir noch fehlenden Ausgaben bis zurück zum Beginn des Lottos 1955 in meinen Besitz zu bekommen.

 

Kaum war ich 21 Jahre alt geworden und durfte endlich in die Spielbanken gehen, kündigte ich 1980 meinen Job, um Berufsspieler in den Casinos zu werden. Während dieser Zeit verschlug es mich sogar bis nach Las Vegas. Nach sehr erfolgreichem Beginn scheiterte ich jedoch nach wenigen Monaten aufgrund der verloren gegangenen, aber so wichtigen Selbstdisziplin beim Setzen. Auch mit dem Hintergedanken, Setz- und Spieltechniken für Roulette und Black Jack mit den damals frisch auf den Markt gekommenen Personalcomputern simulieren und berechnen zu können, begann ich 1981 in München eine Umschulung zum Programmierer. Meine anschließend programmierten Simulationen machte ich mit einem der ersten PCs in Deutschland, einem Tandy Radio Shack TRS 80. Die Ergebnisse aus vielen Simulationen mit Roulette-Permanenzen waren zwar sehr aufschlussreich, aber auch ernüchternd. Der positive Nebeneffekt war allerdings, dass ich dadurch meine Programmierkenntnisse stark weiterentwickeln konnte.

 

So zog ich mich erst einmal aus dem Glückspielbereich zurück und arbeitete von 1982 bis 1985 in einem Rechenzentrum in Ravensburg im Bereich Lohn und Gehalt. 1985 machte ich mich als Programmierer selbstständig und entwickelte fortan Software für die unterschiedlichsten Branchen.

 

Erst irgendwann Ende der 80er-Jahre interessierte ich mich wieder fürs Wetten. Dieses Mal wollte ich alle Lottoziehungen auswerten. Überraschender Weise konnte ich jedoch nirgendwo die Lottozahlen in Dateiform herbekommen. So war ich gezwungen, diese manuell zu erfassen, ich besaß ja alle wöchentlichen Informationsschriften der Lottogesellschaft. Die Erkenntnisse aufgrund der Auswertungen der Lottozahlen waren zwar interessant, aber mehr auch nicht.

 

So hoffte ich, dass der ganze Aufwand des Erfassens nicht umsonst war und evtl. andere Programmierer Interesse an meinen Daten hätten. Deshalb schaltete ich im Frühjahr 1990 im Computer-Fachmagazin CHIP eine Kleinanzeige mit dem Text "Alle Lottozahlen auf Diskette im ASCII-Format". Mit überraschend gutem Erfolg! Das war im Nachhinein betrachtet die Geburtsstunde für den Verlag Rolf Speidel, denn die Käufer wollten noch weitere Daten von mir haben. So erfasste ich monatelang alle relevanten Daten, wie z.B. die gezogene Reihenfolge, die Gewinnquoten und Anzahl Gewinner pro Rang, Spieleinsätze, Ziehungsorte, Jackpot-Summen, usw. Anfang der 90er-Jahre baute ich die damals wohl eine der größten umfassenden Datenbanken für Samstaglotto, Mittwochslotto, Auswahlwette und Elferwette auf [Beispiel - Original-Rechnung aus dem Jahr 1991].

 

In der Auswahl- und Elferwette umfassten die Toto-Datenbanken zudem alle Spielpaarungen mit amtlicher Tendenz, Expertentipps, Spieldauer, Torergebnis und Toto-Kennziffer. Und die Abnehmerzahl wurde immer größer. Darunter waren auch viele Lottoprogramm-Hersteller und sogar die Staatliche Lottogesellschaft selbst! Dass die baden-württembergische Sport-Toto GmbH Anfragen interessierter Lottospieler an mich weiterleitete, machte mich damals schon ein wenig stolz!

 

Aufgrund von Käuferwünschen entstanden die ersten Druckwerke mit der Dokumentation aller bisherigen Lottoziehungen in Buchform, in der Jahresweise alle Ziehungen mit Gewinnzahlen, Quoten und Häufigkeitsstatistik dargestellt waren. Weitere Statistiken über alle Dreier-, Vierer- und Fünferkombinationen und TOP-Reihen-Statistiken (erfolgreichste Kombinationen pro Rang) folgten.

 

Ab 1994 erfolgte der Verkauf spezieller Lotto- und Totosoftware, damals noch für das Betriebssystem DOS. Es handelte sich um die Lotto-Programme "Tipp-Verwalter", "Lotto-Champion", "Lottoprofi", "SysGen", "TopSys" und natürlich "Goldfinger". Seit dem Zeitalter von Windows vertreibe ich exklusiv nur noch das Lotto- und Auswahlwette-Programm "MERLIN", für Eurojackpot und EuroMillions "EJack 2022" und für Keno "KenoMax", alles von der Softwareschmiede vom PC-Service Rolf Martin aus Balingen. Für die Elferwette vertrieb ich früher "Uniprogramm", "Quotenjäger", "Dr.Toto", "TotoVEW", "Goalgetter" und "Archimedes". Seit dem Wechsel auf die Dreizehnerwette entwickle und vertreibe ich nur noch "TotoMaxIII".

 

Ebenfalls ab dem Jahr 1994 erfolgte der Vertrieb von Systembüchern für Lotto und Toto für die unterschiedlichsten Spielstrategien. Aufgrund meiner Anzeigen wurde Wolfgang Teschner auf mich aufmerksam und sprach mich an, er könne Systeme entwickeln und deren Garantie-Verhältnisse exakt berechnen. Und nicht nur das! Wie sich schnell zeigte, konnte er die ganze Thematik auch noch gut beschreiben und übersichtlich darstellen! Es entstand eine sehr erfolgreiche, bis heute andauernde Partnerschaft mit dem von ihm gegründeten System-Verlag, dessen komplettes Buchsortiment ich vertreibe. Im Laufe der Jahre habe ich selbst ein paar Bücher geschrieben, für die Elferwette "9D99 - 9 Dreiwege in 99 Tippreihen" sowie "Tippbildsysteme mit 6-3-2", für Lotto den "Sechser-Jäger", die "Lotto-Formel 49/49", "Lotto-Formel 49/80", "49/163/6 - Das Weltrekordsystem", "Die besten Lottosysteme mit 36 Zahlen", "Die besten Diagonal-Systeme für Lotto und Keno" und "Die besten Diagonal-Systeme für EuroJackpot und EuroMillions" und jüngst die "HOT Systeme".

 

Heutzutage kümmere ich mich hauptsächlich um den Vertrieb der Bücher und der Software. Es ist schon etwas Wahres an der Weisheit dran: „Wenn das Hobby zum Beruf wird, bleibt das Hobby auf der Strecke“! Spielbanken sind für mich schon lange kein Thema mehr, ich konzentriere mich hauptsächlich auf die Fußball-Ergebniswette. Am liebsten spiele ich in der Dreizehnerwette und dank meiner von mir selbst entwickelten TotoMax-Software mit vielen Erfolgen! Persönlich kann ich Dank der bisherigen Treffer bei normalen Einsätzen in dieser Wette nicht mehr ins Minus gelangen.

 

25 Jahre unheilbare Krebserkrankung überlebt!

Abschließend möchte ich bemerken, dass mein persönlich größter Gewinn das Überleben meiner unheilbaren Krebserkrankung bei konstant guter Verfassung ist! Ganz großen Anteil daran hat dabei meine Ex-Frau Petra: Sie hatte mich trotz der 1998 bei mir entdeckten Erkrankung an einem seltenen, aber glücklicherweise langsam wachsenden sporadischen, medullären Schilddrüsenkarzinom („MTC“ bzw. „C-Zell-Karzinom“) und völlig ungewisser Zukunft geheiratet! Das ist nun schon viele Jahre her und auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, das war für mich die schönste Zeit in meinem Leben! Durch die Konfrontation mit so einer Erkrankung besinnt man sich auf die wahren Werte im Leben. Seither ist mir bewusst: „Materieller Erfolg ist zwar schön, aber es gibt Wichtigeres“! Ich sehe mich selbst als absoluten Glückspilz!

 

Seit einer Rezidiv-Operation im Jahr 2008 habe ich eine einseitige Stimmbandlähmung. Das gelähmte Stimmband wurde inzwischen mit Silikon unterfüttert, so dass es nicht mehr ganz so  heiser klingt und die Kraft in der Stimme hat sich enorm verbessert. Dank an unser Medizinwesen!

 

Nach einem viertel Jahrhundert Überleben bei guter Konstitution sehe ich mich als Vorbild, dass man trotz einer schlimmen Erkrankung Glück im Unglück haben kann. "Never give up!"

 

Mein erster Personalcomputer Tandy Radio Shack „TRS 80“
Tandy Radio Shack „TRS 80“

Mein erster Computer 1981: Tandy „TRS 80“ mit Kassetten-Laufwerk zur Datenspeicherung, 4 KB ROM (enthielt das Betriebssystem), 4 KB RAM (Hauptspeicher). Mein erster Drucker war ein EPSON FX-80 9-Nadel-Matrixdrucker.

Tippvorschau in BW im Jahr 1958 mit der Verkündung, dass Baden-Württemberger bald Lotto spielen können
Tippvorschau in BW im Jahr 1958

Ein wichtiger Grundstein für den heutigen Verlag war der Besitz aller Toto/Lotto-Vorschauen aus Baden-Württemberg seit dem Jahr 1955. Die WB-Toto-Vorschau war der Vorgänger des „glüXmagazin“. In der abgebildeten Ausgabe 15/1958 wird verkündet, dass jetzt auch die Baden-Württemberger Lotto spielen können



Bildnachweis: © Rolf Speidel Porträt,  © Tandy Radio Shack, PC,  © Staatliche Sport-Toto GmbH, WB-Toto