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Lotto-Systemarten


Altes Ziehungsgerät als Symbol für unser Angebot für Lotto

Lotto 6aus49 wurde in Deutschland am 09.10.1955 eingeführt. Es dauerte nicht lange bis das Lotto in der Gunst der Tipper das sehr beliebte Toto überholte. Im Laufe der Jahrzehnte wurden viele interessante Lottosysteme konstruiert, von denen wir die besten in unseren Büchern und Software anbieten.

 

Systeme sind mathematische Konstruktionen aus dem Fachbereich der Kombinatorik. Diese haben den Sinn, durch die geschickte Ineinander-Schachtelung oft vieler Tippreihen für das perfekte Abdecken der gespielten Zahlenbereiche zu sorgen. Das Ziel dabei ist, dass das Spielkapital so effektiv wie möglich eingesetzt wird und natürlich, dass man dadurch gewinnt! :

 

Im Lotto gibt es viele Systemarten. Die meisten Lottospieler kennen nur die vom Deutschen Lotto- und Totoblock angebotenen VEW- und Vollsysteme. Der große Vorteil dieser Systeme neben den garantierten Treffern ist vor allem die Kurzschreibweise: Man kann auf einem einzigen Tippfeld alle Systemzahlen ankreuzen, die man spielen möchte. Aufgrund den vorgegebenen Systemabwicklungen werden daraus viele einzelne Tippreihen gebildet und gespielt. Beispiel: Bei VEW77-System kreuzt man 22 Zahlen auf dem Systemschein an und erspart so immerhin das Ausfüllen von 77 normalen Tippfeldern. Für alle anderen Systemarten gibt es jedoch keine Möglichkeit solch einer bequemen Kurzschreibweise. Wenn man diese Systeme spielen möchte, müssen sie in einzelnen Tippreihen gespielt werden. Bei den so genannten Kombi-Systemen spielt man dagegen mit mehreren VEW- oder Vollsystemen.

 

Nachfolgend sind alle Lotto-Systemarten kurz beschrieben:

 

Vollsysteme

Beim Spiel mit Vollsystemen gibt es keine Kompromisse, denn es werden alle Tippreihen gespielt, die mit den ausgewählten Zahlen gebildet werden können. Dadurch erreicht man garantiert den Gewinnrang, der der Anzahl der richtig vorhergesagten Gewinnzahlen entspricht: Hat man alle sechs Gewinnzahlen richtig, dann gibt es den Sechser zu 100%! Der Nachteil ist die hohe Anzahl Tippreihen, die benötigt werden. In Deutschland können Vollsysteme - abhängig vom Bundesland - in der Annahmestelle bis max. 13 Zahlen gespielt werden, im Internet hingegen nur bis max. 11 Zahlen, denn das Monatslimit liegt bei 1.000 Euro.

Tabelle mit allen Lotto-Vollsystemen in Deutschland mit Bundesländern und Anzahl Tippreihen
Alle in Deutschland spielbaren Lotto-Vollsysteme

VEW-Systeme

Der große Nachteil der Vollsysteme ist der hohe Bedarf an Tippreihen. Man kann sich als normaler Spieler nur Systeme mit ganz wenigen Zahlen leisten. Mit VEW-Systemen (Verkürzte Engere Wahl) hingegen können auch größere Bereiche bis zu 26 Zahlen gespielt werden. Möglich wird dies, weil nur ein kleiner Teil der möglichen Kombinationen gespielt werden. In Deutschland können – abhängig vom Bundesland – die folgenden neun VEW-Systeme auf speziellen Systemscheinen in Kurzschreibweise gespielt werden:

Tabelle mit allen in Deutschland spielbaren VEW-Lottosystemen
*) Die Systembezeichnungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich

Auswahlsysteme

Bayern ist das einzige Bundesland, das so genannte „Auswahlsysteme“ anbietet. Es handelt sich insgesamt um zehn Systeme für 10 bis 20 Zahlen. Mit Ausnahme des Systems „10/50“ (10 Zahlen in 50 Tippreihen) handelt es sich bei diesen Systemen jedoch keineswegs um Idealkonstruktionen oder gar um besonders Reihen sparende Systeme, denn es gibt effektivere Garantie-Kürzungen: In der Spalte „WR“ (Weltrekord) ist dargelegt, wie viele Tippreihen die bisher weltbesten Kürzungssysteme für dieselbe Mindestgarantie benötigen, die den Auswahlsystemen zugrunde liegen. Diese Systeme sind z.B. in der Profi-Systembibliothek der Lottosoftware „Merlin“ enthalten.

 

Vom Deutschen Lotto-Totoblock (DLTB) werden mit Ausnahme von Bayern insgesamt nur 16 Systeme angeboten. Im Lotto gibt es jedoch viele interessante Spieltechniken und weitere Systemarten, die die Lottogesellschaften gar nicht kennen. Diese Lücke versuchen wir mit einem umfangreichen Sortiment an Systembüchern zu schließen. Vielfach handelt es sich hierbei um Kleinauflagen, die nicht über den normalen Buchhandel bezogen werden können.

 

Garantie-Kürzungen

Es gibt insgesamt 1.290 Garantie-Kürzungssysteme für alle zehn Garantiestufen für den Zahlenbereich von 7 bis 49 Zahlen mit 0, 1 und 2 Bankzahlen. Die Garantiestufen werden mit „3aus3“, „3aus4“, „3aus5“, „3aus6“, „4aus4“, „4aus5“, „4aus6“, „5aus5“, „5aus6“ und „6aus7“ bezeichnet: Die vordere Zahl gibt den garantierten Mindesttreffer an, die hintere Zahl gibt an, wie viele Zahlen getroffen wurden. Beispiele: „3aus3“ bedeutet, dass man den Dreier bekommt, wenn man drei Zahlen richtig getippt hat. „5aus6“ bedeutet, dass mindestens der Fünfer getroffen wird, wenn man alle sechs Gewinnzahlen richtig hat (der Sechser ist natürlich auch möglich). Bei „6aus7“ handelt es sich um die Mindestgarantie für den Fünfer mit Zusatzzahl. Dieser ist garantiert, wenn man alle sechs Gewinnzahlen und die Zusatzzahl in seiner Zahlenauswahl richtig hat. In der Profi-Systembibliothek unserer Lottosoftware Merlin (XL)-Version sind alle verfügbaren weltbesten Garantie-Kürzungen enthalten. Viele dieser Systeme sind aufgrund der hohen Anzahl Tippreihen jedoch unspielbar. In unseren Lotto-Systembüchern gibt es vorwiegend nur solche Systeme, die von einem normalen Einzelspieler oder für eine kleine Tippgemeinschaft bezahlbar sind.

 

Kombi-Systeme

Als Kombi-Systeme werden solche Systeme bezeichnet, bei denen die Tippreihen aus mehr als sechs Zahlen bestehen, also selbst aus Systemreihen bestehen. Diese Systemreihen können mit VEW- oder Vollsystemen bequem in Kurzschreibweise gespielt werden. Beispiel: Mit dem System „36/18/12“ aus dem Buch „Die besten Lottosysteme mit 36 Zahlen“ werden 36 Zahlen mit 18 Zwölferreihen abgedeckt. Als Zwölfersysteme können die Systeme VEW22 und VEW132 eingesetzt werden. 18-mal das Vollsystem 012 mit 924 Tippreihen zu spielen, wäre sicher extrem teuer, aber möglich wäre es. In Bayern könnte man das preiswertere Auswahlsystem „12/52“ (12 Zahlen in 52 Reihen) anwenden. Möglich wäre natürlich auch, dass man ein Garantie-Kürzungssystem nimmt. Damit kann man zwar nicht auf Systemscheinen in Kurzschreibweise spielen, dafür werden aber unter Umständen sehr viel weniger Tippreihen benötigt: Für die Garantiestufe „3aus3“ bei 12 Zahlen benötigt man nur 15 Normaltippreihen, bei der „5aus6“-Garantie sind es 38 Normaltippreihen.

 

Fangnetze

Das Spiel mit so genannten „Fangnetzen“ ist eine zweistufige Spielstrategie: In der ersten Stufe wird mit einem Fangnetz ein sehr großer Zahlenbereich in einige kleinere Zahlenbereiche aufgeteilt. Das Ziel dabei ist, alle Gewinnzahlen, die im großen Zahlenbereich eingefangen wurden, möglichst vollständig in einen der kleineren Zahlenbereiche zu übertragen. In der zweiten Stufe kommen nun Lottosysteme zum Einsatz, mit denen die kleineren Zahlenbereiche gespielt werden. Beispiel: Unser bekanntes Fangnetz „49/7/36“ unterteilt alle 49 Zahlen in sieben Bereiche mit jeweils 36 Zahlen. Dabei kommt es garantiert immer vor, dass mindestens fünf Gewinnzahlen in einer Fangnetzreihe hängenbleiben. Und immerhin bleiben zu 72% alle sechs Gewinnzahlen im Netz hängen!

Das Fangnetz 49/7/36 - 49 Zahlen werden hier in 7 Reihen mit je 36 Zahlen unterteilt
Das Fangnetz 49/7/36 sorgt dafür, dass viele Gewinnzahlen in einem System hängenbleiben

Die Treffer in den Fangnetzreihen sind aber keine realen Treffer, es handelt sich um die Anzahl der richtigen Zahlen in den unterteilten Zahlenbereichen. Welche Treffer tatsächlich anfallen, das hängt ganz davon ab, mit welchen Systemen diese Fangnetzreihen (Zahlenbereiche) nun gespielt werden. Beispiel: Wenn man das Fangnetz „49/7/36“ spielen möchte, sucht man sich ein x-beliebiges System für 36 Zahlen aus und spielt dieses siebenmal. Als persönliche Wahlzahlen setzt man dabei jeweils die Zahlen aus den sieben Fangnetzreihen ein. Das mathematisch kleinste mögliche System für 36 Zahlen umfasst sechs Normalreihen. Spielt man es siebenmal, werden insgesamt 42 Tippreihen benötigt. Das zweitkleinste System besteht aus 12 Tippreihen. Spielt man es siebenmal, werden insgesamt 84 Tippreihen benötigt, usw.

 

Favoritenzahlen-Systeme

Bei dieser Systemart sind die Systemzahlen in Haupt- und Nebenzahlen aufgeteilt, deswegen werden Favoritenzahlen-Systeme auch als Haupt- und Nebenzahlensysteme bezeichnet. Wie der Name schon vermuten lässt, sind die Hauptzahlen häufiger vertreten als die Nebenzahlen. Diese Systemtechnik bietet sich an, wenn man über Lieblingszahlen oder Trendzahlen verfügt und diese besonders gewichtet haben möchte. Favoritenzahlen-Systeme sind auch in der Auswahlwette „6aus45“ sehr beliebt. Dort bieten sich die besonders Remis verdächtigen Fußballpaarungen als Hauptzahlen an, während man die nicht ganz so Unentschieden trächtigen Spiele im Nebenzahlenbereich einsetzt.

 

Diagonalsysteme

Diagonalsysteme entstehen aufgrund einer simplen und dennoch genialen Konstruktionstechnik. Mit dieser Technik werden absolut harmonische Systeme erzeugt, jede Zahl kommt gleich oft vor und es entstehen immer so viele Tippreihen wie Zahlen vorhanden sind (z.B. 15 Zahlen in 15 Reihen, 24 Zahlen in 24 Reihen, 32 Zahlen in 32 Reihen, 49 Zahlen in 49 Reihen). Diagonalsysteme lassen sich zwar für jeden Zahlenbereich in x-beliebigen Variationen konstruieren, aber aufgrund der Startreihe als Ausgangsbasis gibt es dabei gewaltige Unterschiede bezüglich dem Abdeckungsverhalten und somit den Garantiewerten. Die in unseren Büchern veröffentlichten Diagonalsysteme sind selbstverständlich mit den optimalen Startreihen konstruiert worden!

 

Individualsysteme

Bei weitverbreiteten 49-Zahlen-Systemen, die in ihrer Grundform gespielt werden, besteht im Falle eines Haupttreffers die Gefahr vieler Mitgewinner. Das hat u.U. zur Folge, dass die Gewinnquote extrem niedrig ausfallen könnte. Durch die Umstellung der Systemreihen besteht diese Gefahr nicht mehr, denn dadurch wird ein Unikat erzeugt. Mit einer speziellen Software werden die Systemreihen des Grundsystems ausgetauscht, die Systemstruktur wird dabei jedoch nicht verändert. Im Individualsystem herrschen exakt dieselben Garantieverhältnisse wie im Grundsystem. Das bekannteste Individualsystem ist die Lotto-Formel 49/80. Auch das Weltrekordsystem 49/163/6“ (… das System, das immer trifft …) wird als Individualsystem angeboten. Neu ist die "Lotto-Formel 49/49" mit bis zu 5 Unikaten. Bei der Unikat-Erstellung kann auf Käuferwunsch zusätzlich eine „Optimierung“ stattfinden. Dabei wird versucht, möglichst viele Kombinationen aus der Optimierungs-Datenbank, in der die bisher erfolgreichsten Lottokombinationen gespeichert sind, in das Unikat einzubauen. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, dass bisher erfolgreiche Kombinationen auch zukünftig erfolgreicher sein werden als andere Tippreihen.

 

Sonstige Systeme

Natürlich gibt es noch weitere interessante Konstruktionstechniken. So gibt es Systeme, die diverse Bedingungen enthalten wie z.B. Block- oder Gruppeneinteilungen. Es gibt Prozentual-Systeme, das sind Kleinstsysteme jedoch ohne irgendeine Mindestgarantie. Weiter gibt es Mischformen verschiedener Systemarten.

 

Im Zusammenhang mit Lottosystemen taucht immer wieder mal der Begriff „Steiner-Systeme“ auf, benannt nach dem Schweizer Mathematiker Jakob Steiner (1796-1863). Mit Steiner-Systemen ist eine bestimmte Konstruktionstechnik bei der Erstellung von Garantie-Kürzungen gemeint. Mathematisch Interessierte können die zugehörigen Formeln in www.wikipedia.de nachlesen (Suchbegriffe: „Steiner-Tripel-System“, „Blockplan“ oder „kombinatorisches Design“). In den Systembüchern und den Systembibliotheken unserer Lottosoftware Merlin befinden sich übrigens viele Systeme, die man auch als Steiner-System bezeichnen könnte.

 

Mit Ausnahme der Konstruktionen für mehr als 42 bzw. 45 Zahlen können die Systeme auch im Schweizer Lotto, Österreichischen Lotto und in der Deutschen Auswahlwette gespielt werden. In der Schweiz gibt es die Spielformel „6aus42“, in Österreich und in der Auswahlwette ist es „6aus45“.

 

Der Wegfall der Zusatzzahl im Deutschen Lotto ab 4.5.2013 hat auf unser Angebot keine Auswirkung. Die Garantietabellen werden nach wie vor die Gewinnfälle mit Zusatzzahl mitberücksichtigen, weil die Systeme – wie bereits geschildert – auch in solchen Wettarten eingesetzt werden können, wo es weiterhin eine Zusatzzahl gibt (z.B. Auswahlwette, Lotto in Österreich oder anderen Ländern). 


Bildnachweis:  © Manfred Kohler, Lotto-Ziehungsgerät, © Rolf Speidel restliche Abbildungen