Bevor 1955 in Deutschland das Zahlenlotto eingeführt wurde, hatte die Fußball-Ergebniswette einen hohen Stellenwert in der wettbegeisterten Bevölkerung der Nachkriegszeit. Heutzutage führt der Fußball-Toto leider nur noch ein Schattendasein, die Umsätze sind dementsprechend gering. Das ist echt schade, denn gerade im Toto kann man mit einer cleveren Strategie in Verbindung mit guten Prognosen und schlagkräftigen Systemen am leichtesten Überschüsse erzielen. Zwar kann man keine Millionen gewinnen, aber auch über den Gewinn vier-, fünf- und sechsstelliger Beträge freut sich bestimmet jeder!
Das Systemangebot von Seiten der Lotto-Gesellschaften ist in den letzten Jahrzehnten sehr stark zurückgefahren worden. Gab es früher noch Wettmöglichkeiten wie Blockwetten und Permutationssysteme auf Systemscheinen, so gibt es heutzutage nur noch die teuren Vollsysteme. Ganz vereinzelt kann man ein paar wenige 2. Rang-Garantiesysteme spielen (z.B. in Rheinland-Pfalz), aber das war’s dann aber auch. Im Toto gibt es viele hochinteressante Spieltechniken und Systemarten, die die Lottogesellschaften gar nicht kennen oder nicht anbieten. Diese Lücke versuchen wir mit einem umfangreichen Sortiment an Systembüchern zu schließen.
In unseren Büchern sind viele Systeme für fast alle Konstellationen mit Zwei- und Dreiwegen für die unterschiedlichsten Anforderungen und Zielsetzungen enthalten. Der einzige Wehrmutstropfen ist dabei das Übertragen der oft vielen Tippreihen auf die Spielscheine: Da die Lottogesellschaften unsere Systeme nicht kennen, gibt es hierfür auch keine speziellen Systemtippscheine, mit deren Hilfe man die Tippreihen schnell und bequem ankreuzen könnte.
Mit Vollsystemen geht man keine Kompromisse ein! Ihr großer Vorteil: Stimmen die Bänke und Zweiwege, ist der erste Rang zu 100 % garantiert. Bei einem Fehler ist der zweite Rang sicher, bei zwei Fehlern der dritte Rang und bei drei Fehlern der vierte Rang. Vollsysteme können bequem in Kurzschreibweise auf Systemscheinen gespielt werden.
Der Nachteil liegt jedoch in den Kosten, da Vollsysteme teuer sind: Jeder Zweiweg verdoppelt und jeder Dreiweg verdreifacht den Einsatz. Beispiel: Ein Tipp mit sieben Bänken, drei Zweiwegen und drei Dreiwegen erfordert 2 × 2 × 2 × 3 × 3 × 3 = 216 Tippreihen. Sieben Bänke fehlerfrei zu tippen ist dabei äußerst schwierig, und auch fehlerfreie Zweiwege sind keine leichte Aufgabe.
Für Spieler, die nur eine einzige Vollsystemreihe verwenden möchten, sind unsere Systembücher nicht notwendig. Stattdessen können Sie auf die meist kostenlosen Systembroschüren der Lottogesellschaften zurückgreifen.
Bei einer Garantie-Kürzung ist das Ziel, mindestens einen unteren Gewinnrang garantiert zu treffen, wenn alle Prognosen richtig sind. Der große Vorteil ist, dass man weniger Bänke als beim Vollsystem benötigt und somit eine viel breitere Prognose erstellen kann. Hier ein paar Beispiele mit den weltbesten Kürzungssystemen:
Eine Garantieaussage setzt immer richtige Bänke und richtige Zweiwege voraus, nur dann ist der angegebene Gewinnrang sicher. Da es sich um die Mindestgarantie handelt, sind Treffer in den höheren Rängen bis hin zum 1. Rang keineswegs ausgeschlossen!
Um ein Grundtippsystem richtig anzuwenden, muss man seine Prognose präzisieren. Beim Grundtippsystem kommt es darauf an, die wahrscheinlichste Reihenfolge des Spielausgangs für alle gespielten Zwei- und Dreiwege festzulegen. Der Normalfall bei einem Standarddreiweg ist die Reihenfolge 1-0-2. Damit wird der Sieg der Heimmannschaft (1) als das wahrscheinlichste Ergebnis, das Unentschieden (0) als zweitwahrscheinlichstes und der Sieg der Gastmannschaft (2) als das unwahrscheinlichste Ergebnis angesehen. Ist jedoch die Gastmannschaft der Favorit, wird die Reihenfolge in 2-0-1 umgekehrt. Der Sinn liegt nun darin, nur einen gewissen Fehlerbereich abzudecken. Beispiel: Der erste Rang soll nur dann möglich sein, wenn man in 10 Dreiwegen 2-3 Fehler gemacht hat. Der Hintergrund hierfür ist, dass eine solche Bedingung Tippreihen einspart und es so ermöglicht, mit gleichem Einsatz mehr Dreiwege zu spielen. „Fehler“ bezogen auf die Grundtipp-Prognose ist hier keineswegs als negativ zu betrachten, denn die Gewinnquoten sind höher, wenn nicht alles so eintrifft, wie es die Fußball-Experten erwarten. Anders gesagt: Gibt es keine GT-Fehler, dann gibt es leider nur Volksquoten, auf die man leicht verzichten kann. In solchen Wochen muss man nicht gewinnen.
Bei dieser Systemtechnik ist ein Teil der Dreiwege mit besonderen Bedingungen konstruiert worden. Dieser Teil wird als Favoritenblock bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist das Spezialsystem „9D99 - 9 Dreiwege in 99 Tippreihen“. Vier der neun Dreiwege (Block A) sind so konstruiert, dass mindestens zwei von vier Favoriten eintreffen müssen. Dadurch kommt das Tippkennzeichen 1 in den vier Dreiwegen jeweils 57-mal vor, während die „0“ und die „2“ nur jew. 21-mal vertreten sind. In den fünf Dreiwegen im Block B hingegen kommt jedes Tippkennzeichen gleich oft vor, also jeweils 33-mal. Mit Blocksystemen kann man die Dreiwege hinsichtlich der Spielstärken unterteilen.
Mit Permutationssystemen werden nur die Tippreihen eines ganz bestimmten Tippbildes gespielt. Beispiel: Mit der Permutation „4-3-2“ werden nur solche Tippreihen gespielt, in denen sich jeweils 4 Einser, 3 Nullen und 2 Zweier innerhalb von neun gespielten Dreiwegen befinden. Es gibt sowohl Vollpermutationen (Vollvariation) als auch Teilpermutationen (Kürzungen).
Es gibt im Fußball-Jargon den bekannten Begriff „Heimvorteil“. Das ist keineswegs eine Phrase sondern das ist Realität! Zum Beweis: Wertet man alle Fußballspiele irgendeiner Liga über Jahre hinweg aus, dann ergibt sich das Phänomen, dass es ca. zur Hälfte Heimsiege gab, während Unentschieden und Siege der Gastmannschaften jeweils nur zu einem Viertel eintrafen. Dieses Phänomen spiegelt sich logischerweise auch in den Toto-Ergebnisreihen wieder. Fände ein Spieltag mit einem Favoritenspiel und zwölf Begegnungen statt, bei denen sich lauter gleich starke Mannschaften gegenüberstehen, wären für diese zwölf Spiele rein mathematisch gesehen 4 Einser, 4 Nullen, 4 Zweier zu erwarten. Aufgrund des Heimvorteils ist jedoch ein Ergebnis mit 6 Einser, 3 Nullen und 3 Zweier sehr viel wahrscheinlicher! Mit Permutationssystemen kann man gezielt auf das Eintreffen bestimmter Tippbilder setzen.
Hier werden zwei Teilsysteme miteinander multipliziert: Jede Tippreihe eines Teilsystems wird an alle Tippreihen eines anderen Teilsystems angebunden. Früher, genauer gesagt vor über 50 Jahren, gab es für sogar einen speziellen Blockwetten-Systemschein, mit dessen Hilfe man sich die ganze Schreibarbeit der vielen Tippreihen ersparen konnte.
Natürlich gibt es auch Systemkonstruktionen, die sich nicht eindeutig einer Systemart zuordnen lassen. Es handelt sich meist um Mischformen verschiedener Systemarten, um Systeme ohne Mindestgarantie (so genannte Prozentual-Systeme) oder um Systeme mit diversen Bedingungen, z.B. mit Begrenzungen für das Vorkommen der Tippkennzeichen 1, 0 und 2, jedoch ohne eine Festlegung auf eine bestimmte Permutation.
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